Änderungen in der GKV könnte Wechsel in die PKV begünstigen
Seit einigen Jahren haben gesetzlich Versicherte die Möglichkeit, so genannte Wahltarife bei ihrer Krankenkasse zu vereinbaren. Gesundheitsminister Daniel Bahr will diese Tarifwahl jetzt einschränken, da diese Angebote oft auf Kosten aller Versicherten offeriert werden. Dies könnte vor allem junge und gesunde Versicherte von einem Wechsel in die private Krankenversicherung überzeugen.
Wahltarife in der gesetzlichen Versicherung
Die gesetzliche Krankenversicherung hat seit einigen Jahren die Möglichkeit, ihren Versicherten finanzielle Anreize zu bieten, wenn diese gesundheitsbewusst leben oder keine Arztbesuche in Anspruch nehmen. Schon 2011 hatte die Bundesregierung diese Angebote genauer überprüft und Kritik geübt, denn oftmals gehen diese Angebote zu Lasten der Allgemeinheit.
Profitieren könnten hingegen vor allem junge und gesunde Menschen, die so den Wechsel in die private Krankenversicherung als weniger attraktiv empfinden. Derartige „Halteeffekte“ jedoch sollen jetzt durch eine Gesetzesänderung abgeschafft werden.
Zulauf für die private Krankenversicherung
Sollte die Gesetzesänderung in Kraft treten und sollten die Wahltarife in den gesetzlichen Krankenversicherungen eingeschränkt werden, würde dies wohl dafür sorgen, dass vermehrt junge, gut verdienende Angestellte, Freiberufler und Selbstständige den Wechsel in die private Krankenversicherung vornehmen und nicht mehr im sozialen Versicherungssystem verbleiben.
Die gesetzliche Krankenversicherung hat dies bereits kritisiert. Die privaten Versicherer hingegen rüsten sich bereits jetzt für den Ansturm neuer Kunden und freuen sich darauf, entsprechende Versicherungsangebote zu unterbreiten. Auch Onlineportale helfen gern mit den Versicherungsvergleich, die passenden Versicherungstarife zu finden.