Das derzeitige Niedrigzinsniveau beeinflusst nicht nur die Kreditzinsen, sondern auch die Anlagezinsen. Bei einigen Angeboten ist es nicht einmal mehr möglich, das Inflationsniveau auszugleichen. Sparer sollten sich daher nicht mit den Minizinsen der Kreditinstitute zufrieden geben, sondern ihre Anlagestrategie überdenken.
Tagesgeldkonten sind nach wie vor beliebt
Anlagen auf Tagesgeldkonten sind bereits seit Jahren extrem beliebt. Neben der hohen Verfügbarkeit und der Flexibilität sind es vielfach auch die vergleichbar hohen Zinsen, die Anleger zu einem solchen Abschluss bewegen. Diese sind jedoch nicht bei jedem Anbieter zu finden, wie auch die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Vergleich deutlich machte. Hier zeigte sich, dass es bei einigen Banken und Sparkassen nicht mehr möglich sei, die Inflationsrate von derzeit nur 0,6 Prozent zu erreichen. Vor allem Direktbanken wie etwa die Sberbank Direct, aber auch Institute aus dem Ausland bieten jedoch aktuell bis zu 1,3 Prozent Tagesgeldzinsen. Auch Kreditkartenkonten werden als Tagesgeldkonto genutzt, wobei auch gute Kreditkarten-Zinsen erzielt werden können. Jedoch sind Kreditkartenkonten oft mit Gebühren verbunden, welche die Gesamtrendite dann wieder schmälern. Festgeldanlagen bieten bei mehrjähriger Laufzeit sogar Konditionen von bis zu 2,2 Prozent, die über den gesamten Zeitraum garantiert sind – so ist das Festgeldkonto eine sichere und kalkulierbare Anlageoption
Wertpapiere können durchaus eine sinnvolle Investition sein
Als Alternative zum klassischen Tagesgeld- oder Festgeldkonto, bei dem die passende Anlage bei Tagesgeldkonten im Vergleich gefunden werden kann, ist es natürlich auch möglich, in Wertpapiere zu investieren. Zur Verfügung stehen dabei nicht nur Aktien, sondern auch festverzinsliche Wertpapiere und Unternehmensanleihen. Sie bieten durchaus die Möglichkeit, eine attraktive Rendite zu erreichen, fordern allerdings auch etwas Risiko. Wie hoch der Aktienanteil sein sollte, ist maßgeblich vom eigenen Risikobewusstsein, aber auch vom Alter abhängig. Die Faustregel "100 minus Lebensalter" gilt nach wie vor. Sie besagt, dass der Aktienanteil umso höher sein kann, je jünger der Anleger ist. Schließlich bleibt so länger Zeit, eventuelle Verluste auszugleichen.
Immobilien und Edelmetalle als Geldanlage
Für die Streuung des eigenen Vermögens bieten sich letztlich auch Immobilien sowie Edelmetalle an. Diese Sachwerte haben den Vorteil, dass sie sich vergleichsweise stetig entwickeln und auch in Zeiten hoher Inflation ihren Wert erhalten. Allerdings gilt zu beachten, dass diese Anlagen wenig flexibel sind und daher nur für Vermögensteile genutzt werden sollten, die für einen längeren Zeitraum nicht benötigt werden. Neben dem Kauf eigener Immobilien, für den die jetzt niedrigen Kreditzinsen sprechen, oder dem Kauf von Goldbarren und Silbermünzen, ist es auch möglich, entsprechende Aktien oder Fonds zu wählen, die diese Werte als Basiswerte nutzen. Sie sind börsentäglich veräußerbar und bieten damit eine etwas höhere Flexibilität.