Wer im Rentenalter einen Kredit aufnehmen möchte, sieht sich oftmals mit Problemen konfrontiert. Banken sind grundsätzlich vorsichtig, was die Kreditvergabe an ältere Menschen betrifft. Außerdem fordern die Banken oftmals hohe Sicherheiten und sagen den Kredit nur mit vergleichsweise schlechten Konditionen zu. Welche Alternativen es zu einem klassischen Bankkredit es gibt und ob diese wirklich sinnvoll sind, das beleuchtet dieser Artikel.
Die richtigen Kreditvarianten finden
Gerade im Alter ist es wichtig, die richtige Kreditvariante mit den passenden Konditionen zu wählen. Zunächst steht die Frage im Raum, welcher Kredit bei den aktuellen finanziellen Engpässen hilft?
Personen im hohen Alter benötigen häufig Kredite für die Modernisierung des Eigenheims. Hier steht der Umbau von Badezimmern, Treppen und Eingangsbereichen im Fokus. Abhängig vom Umfang der Renovierungsarbeiten stehen schnell Kosten im fünfstelligen Bereich im Raum, die oftmals nicht aus den eigenen Ersparnissen gedeckt werden können.
Teilweise kommen solche Investitionen auch unerwartet auf einen zu, beispielsweise im Zusammenhang mit einer Operation und damit verbundener eingeschränkter Bewegungsfähigkeit. Dann steht wenig Zeit zur Verfügung, um den optimalen Finanzierungsweg zu finden. Dies führt leider immer wieder zu unüberlegten Entscheidungen, die negative Konsequenzen mit sich bringen.
Dementsprechend ist es sinnvoll, sich frühzeitig über mögliche Finanzierungsmodelle zu informieren. Passend sind beispielsweise Renovierungs- und Modernisierungskredite, die grundsätzlich alle Banken anbieten.
Teilverkauf oder Kredit?
Das Problem ist, dass Banken Kreditanfragen von Personen im höheren Alter bisweilen absagen. Alternativ sind die Kreditkonditionen des Angebots so unvorteilhaft, dass sich die Kreditnehmer nach Alternativen umsehen.
In den letzten Jahren ist der Teilverkauf als Alternative zum Kredit bekannt geworden. Hierbei veräußert der Immobilienbesitzer einen Teil seines Hauses an einen Investor. Das Nutzungsrecht bleibt beim Hauseigentümer, der jedoch zukünftig eine Miete für den verkauften Teil zahlen muss. Da auch die weiteren Kosten beim ursprünglichen Besitzer bleiben, ist der Teilverkauf zwar eine einfache Finanzierungsoption, jedoch nicht die günstigste.
Im Vergleich zum Baukredit ist der Teilverkauf außerdem mit entsprechenden Risiken behaftet. Sinnvoller, günstiger und sicherer ist in vielen Fällen eine sogenannte BestAger-Finanzierung. Dies ist eine Form des Baukredits, die speziell für Wohnungseigentümer im höheren Alter konzipiert ist. Es lässt sich bis zu 40 Prozent des Immobilienwertes beleihen. Es gibt keine Gesundheitsprüfung und die einzige Voraussetzung ist, dass die Immobilie selbst bewohnt ist. BestAger Darlehen sind zudem tilgungsfrei, denn als Sicherheit und Deckung dient die Immobilie selbst. Somit lässt sich die Rückzahlung verschieben. Diese wird beispielsweise fällig, wenn das Gebäude verkauft oder vererbt wird.
KfW-Förderungen können eine Alternative darstellen
Eine echte Alternative zu einer klassischen Finanzierung über einen Bankkredit sind die KfW-Förderungen für Bestandsimmobilien. Hier gibt es sowohl günstige Kredite als auch Förderungen für bestimmte Umbaumaßnahmen.
Interessant sind vor allem die Maßnahmen, die für einen altersgerechten und barrierefreien Umbau der eigenen Immobilie gewährleistet werden. Zu beachten ist bei den KfW-Förderungen und –Krediten, dass diese immer zweckgebunden sind. Außerdem muss die Beantragung vor Beginn der Baumaßnahmen vorgenommen werden. Dies muss bei der Planung unbedingt berücksichtigt werden.
Die gesamten Kosten eines Umbaus lassen sich so in der Regel nicht decken. Dennoch sind die KfW-Förderungen sinnvoll und können den restlichen Finanzierungsaufwand so senken, dass eventuell kein zusätzlicher Bankkredit benötigt wird oder die Bank einem Darlehen mit niedrigerer Summe dann doch zustimmt.