Die nunmehr bereits seit mehreren Jahren betriebene Niedrigzinspolitik verlockt viele Menschen zu einer Geldaufnahme. Endlich können sie sich einen langgehegten Traum erfüllen – das Risiko, die verhältnismäßig geringen Raten in weniger guten Zeiten nicht mehr leisten zu können, ist deutlich niedriger als zuvor. Sparer ziehen allerdings den Kürzeren, im schlimmsten Fall wird ihr Guthaben mit Negativzinsen belastet. Deshalb investieren immer mehr Deutsche unter anderem in Immobilien und Wertpapiere.
Es gibt zahlreiche verschiedene Gründe für die Aufnahme eines Darlehens. Gemäß einer Marktforschungsstudie aus dem Jahr 2017 wurde das Geld für folgende Anschaffungen genutzt:
Darüber hinaus werden häufig bestehende Ratenkredite umgeschuldet und Dispokredite abgelöst.
Es kommt relativ oft vor, dass Geldinstitute einen Kreditantrag ablehnen. Die Enttäuschung ist groß – warum ein negativer Bescheid erteilt wurde, verstehen viele Menschen nicht. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass triftige Gründe dafür vorliegen. Meist fehlen den Banken ausreichende Sicherheiten. In vielen Fällen sind sie mit dem vorausgegangenen Zahlungsverhalten des Antragstellers unzufrieden. Jedes Kreditinstitut legt in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen die Grundvoraussetzungen für eine Darlehenszusage fest. Hinzu kommen gesetzliche Vorgaben, die sowohl Verbraucher vor einer Überschuldung als auch Banken vor eventuellen Kreditausfällen schützen sollen.
Die Mehrzahl der Geldgeber macht die Kreditwürdigkeit vom SCHUFA-Score abhängig. Dort fließen Kriterien wie beispielsweise Zuverlässigkeit bei der Rückzahlung früherer Kredite, fristgerechter Rechnungsausgleich oder eröffnete Mahn- und Insolvenzverfahren ein. Die Skala des Scores reicht von 0 bis 100. Ein Wert von 90 bis 95 Prozent reicht nur noch für die Einschätzung: „zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko“ aus.
Eine mögliche Variante trotz abgelehntem Darlehensantrag Geld zu erhalten, ist der Kredit ohne Schufa. Es gibt einige Banken, die überhaupt keine Anfrage bei der Wirtschaftsauskunftei stellen. Das bedeutet, es zählt die aktuelle Bonität des Kunden und nicht seine historische Vergangenheit im Bereich der Finanzen. Aufgrund des größeren Risikos seitens des Kreditinstituts fallen in der Regel höhere Zinsen an.
Alternativ kann man zudem den sogenannten Kredit trotz Schufa ins Auge fassen. Die betreffenden Geldinstitute fragen den Score zwar ab, jedoch machen sie die Darlehensvergabe nicht allein von diesem abhängig. D.h., sie geben Verbrauchern oft eine Chance, selbst wenn Einträge in der Wirtschaftsauskunftei vorhanden sind. Bestenfalls versuchen Antragsteller zunächst diesen Weg, da Kredite mit Schufa in der Regel mit günstigeren Zinsen einhergehen und auch schneller abgewickelt werden.
Wird ein Darlehensantrag abgelehnt, weil der Schufa-Score keine ausreichende Kreditwürdigkeit erbringt, sollte man eine Selbstauskunft einholen. Die ablehnende Entscheidung einer Bank stützt sich auf die negativen Schufa-Einträge. Je mehr es davon gibt, desto weniger geht sie das Risiko einer Kreditbewilligung ein. Ungünstige Daten begründen sich beispielsweise auf Zahlungsausfällen bei einer früheren Kreditrückzahlung oder Einträgen im öffentlichen Schuldnerverzeichnis.
Verbraucher sollten wissen, dass die Informationen in der Schufa nicht immer korrekt sind. Einmal jährlich hat jeder Bürger das Recht, eine kostenlose Selbstauskunft einzuholen. Es kann sich durchaus lohnen, die eingetragenen Daten einer Überprüfung zu unterziehen. Befinden sich dort veraltete oder falsche Angaben, können Betroffene diese löschen bzw. korrigieren lassen.
Reichen dem Kreditinstitut die Sicherheiten des Antragstellers nicht aus, wird der Darlehensantrag selbst mit einem guten Schufa-Score in der Regel abgelehnt. Beispielsweise bei potentiellen Kreditnehmern, die über einen befristeten Arbeitsvertrag verfügen oder noch in der Probezeit sind, sehen Banken einen hohen Risikofaktor. Gleiches gilt für Selbstständige, die weniger als drei Jahre im Geschäft sind.
Wer einen Dritten, der über eine gute Kreditwürdigkeit verfügt, als Bürgen hinzuzieht, wendet das Blatt. Hierfür bietet sich zum Beispiel der Ehepartner oder ein anderer Verwandter an. Einfach ausgedrückt übernimmt bei einer Bürgschaft die dritte Person die Ratenzahlungen, sollte der Kreditnehmer selbst diese nicht mehr leisten können. Sie gibt der Bank die nötige Sicherheit, um dem Kreditantrag zuzustimmen.
Dass keine Bank oder Sparkasse Personen unter 18 Jahren einen Kredit gewährt, ist allgemein bekannt. Viele Menschen wissen jedoch nicht, dass es bei vielen Kreditinstituten auch eine Altershöchstgrenze gibt. Sie ist nicht einheitlich, häufig liegt sie jedoch bei 65 Lebensjahren, manchmal bei 78. Somit erhalten manche Antragsteller einen ablehnenden Bescheid aufgrund ihres Alters.
Damit muss das Thema Kreditaufnahme nicht abgeschlossen werden. Vielmehr sollte man sich auf die Suche nach einem Geldinstitut machen, dessen Altersgrenze die eigenen Lebensjahre überschreitet. Möglicherweise kann auch der Abschluss einer Restschuldversicherung in Erwägung gezogen werden. Weiterhin sollte man über eine Reduzierung der Kreditlaufzeit nachdenken. Damit ist sowohl für den Verbraucher als auch die Bank der Zeitrahmen für die Darlehensrückzahlung überschaubarer.