as Online-Hotel-Portal Trivago, das bereits seit mehreren Jahren erfolgreich Preise für Verbraucher vergleicht, plant den Börsengang. Die Aktien des Unternehmens sollen dabei zum Teil an der Technologiebörse Nasdaq in den USA platziert werden. Der entsprechende Antrag wurde bei den zuständigen US-Behörden bereits eingereicht.
Das Hotel-Portal, welches in Düsseldorf gegründet wurde, bereitet in den USA einen Börsengang vor. Dies teilte das Unternehmen in der Nacht vom 14. auf den 15. November mit. Den Dokumenten zufolge soll, wie soziale Medien berichten, ein Platzierungsvolumen von 400 Millionen US-Dollar geplant sein. Diese Summe gilt jedoch lediglich als grobe Orientierung und zeigt, wie viel Geld mit dem Börsengang als Unternehmensfinanzierung in die Kassen gespült werden soll. Das tatsächliche Volumen des Börsengangs hingegen kann erst festgestellt werden, wenn Angebot und Nachfrage justiert und eine Preisspanne für die Aktien definiert wurde. Dies kann allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Für den Börsengang sind den aktuellen Angaben zufolge die Investmentbanken Morgan Stanley, Goldman Sachs und die US-Bank J.P. Morgan zuständig.
Der Erfolg des Start-ups geht vor allem auf die Reiselust vieler Deutscher zurück. Die Website, die im Jahr 2005 gegründet wurde, durchsucht nach Angaben des Kunden Hotelpreise von mehr als einer Million Angebote weltweit. Dabei hat das Unternehmen Zugriff auf mehr als 250 Buchungsseiten und kann so deren aktuelle Preise vergleichen. Sogar Expedia und Booking.com sind integriert.
Der Kunde findet so mit wenigen Klicks garantiert beste Preise und kann günstig in den Urlaub starten, egal ob in Deutschland, in Europa oder weltweit. Die Buchung des jeweiligen Hotels ist später per Kreditkarte möglich. Durch den Erfolg konnte das Unternehmen in den vergangenen Jahren mit einem Kredit sogar expandieren und ist nicht mehr nur in Deutschland aktiv. Mittlerweile können Kunden in 50 Ländern in Süd- Nordamerika, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum auf die Webseite zugreifen und deren Angebote nutzen. Insgesamt besuchen jeden Monat gut 120 Millionen User die Seiten.
Nach Angaben der SEC-Unterlagen weist das Unternehmen in den ersten neun Monaten einen Verlust von 57,8 Millionen Dollar auf, wobei die Unternehmensfinanzierung ohne Probleme möglich ist. Der Umsatz lag im gleichen Zeitraum bei 657,4 Millionen Dollar. Die Bewertung des Unternehmens soll verschiedenen Medien zufolge durch den Börsengang mehr als eine Milliarde Dollar betragen. Damit ist Trivago für soziale Medien das erfolgreichste deutsche Start-up seit zehn Jahren. Bereits 2012 zahlte Expedia für den vorhandenen 61-Prozent-Anteil 477 Millionen Euro ohne Kreditkarte, wodurch die Website einen Wert von 774 Millionen Euro erreichte. Der hier genannte Anteil von Expedia soll beim Börsengang nicht berührt werden, sondern verbleibt im Eigentum ohne Kredit. Lediglich der Anteil des Managements wird an der Börse platziert. Die Aktien im Besitz von Expedia werden damit zu Klasse-B-Aktien. Die an der Nasdaq gehandelten Aktien hingegen gelten als Klasse-A-Aktien. Welche Auswirkungen dies auf das Stimmrecht der Inhaber hat, ist noch nicht bekannt.
Qiagen: Das deutsche Biotech-Unternehmen aus Hilden bei Düsseldorf ist die einzige deutsche Erfolgsgeschichte an der Nasdaq. Der Hersteller von Gentechnik-Laborbedarf ging am 26. Juni 1996 an die High-Tech-Börse. Seitdem legte der Kurs um nicht weniger als 611 Prozent zu. Das 1984 gegründete Unternehmen wurde 1996 in die niederländische Holding-Gesellschaft Qiagen N.V. überführt, unter der heute 15 Tochterunternehmen in 14 Ländern zusammengefasst sind. Qiagen ist auch an der Deutschen Börse in Frankfurt im Prime Standard und TecDax gelistet.
Aixtron: Der deutsche Chipausrüster ging erst im März 2005 an die Nasdaq. Seitdem ist der Kurs der Aachener um knapp 36 Prozent auf 3,13 Dollar gesunken .
SCM Microsystems: Der führende Anbieter von Lösungen für den gesicherten Zugang zur digitalen Welt ging 1997 an die US-High-Tech-Börse. Auch die Aktie der Münchner entwickelte sich weniger gut als die von Qiagen: Vom IPO bis Mitte Juli dieses Jahres sank der Kurs um knapp 85 Prozent.