Der ehemalige Foto-Pionier Kodak konnte im Zuge der Insolvenz durch den Verkauf von Patenten mehr als 500 Millionen US-Dollar erzielen. Dies sicherte den Neustart des Unternehmens Kodak Alaris, welches jetzt als Drucker- und Fotospezialist aktiv ist.
Das ehemalige Traditionsunternehmen, welches im Jahr 2012 Insolvenz anmelden musste, verfügte zum damaligen Zeitpunkt noch über zahlreiche Schutzrechte, die mit einem Wert von mehr als zwei Milliarde Euro kalkuliert wurden. Unter diesen Schutzrechten waren beispielsweise Patentrechte auf die Technik von Suchern für digitale Kameras oder aber die Aufnahme und Bearbeitung von Bildern. Zahlreiche weitere Patentrechte, die hier nicht einzeln genannt werden konnten, schlummerten ebenfalls in den Büchern. Dennoch konnte dem Trend hin zur digitalen Fotografie nicht Folge geleistet werden. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und gesunkener Absatzzahlen war die Insolvenz schließlich war unausweichlich. Diese wurde schließlich 2012 angemeldet. Das Unternehmen plante in der Folge den Neustart als Druckerspezialist unter dem Namen Kodak-Alaris. Für diesen Neustart war es allerdings notwendig, dass ein Kredit von ursprünglich 950 Euro an die Citigroup zurückgezahlt wurde. Nach Angaben des Rechtsanwalts beliefen sich die Verbindlichkeiten vor dem Verkauf der Patentrechte auf gut 665 Millionen Dollar.
Das im Besitz befindliche Patent-Portfolio des Unternehmens wurde ursprünglich mit einem Wert von 2-2,5 Milliarden Euro kalkuliert. Aufgrund der Insolvenz und der Notwendigkeit des Verkaufs war es jedoch nicht möglich, diesen Wert zu erzielen. Auch das Konsortium aus verschiedenen Bietern, zu denen neben Apple auch Google und Microsoft angehörten, konnte den Preis nicht weiter in die Höhe treiben. Am Ende wurden schließlich 525 Millionen Euro erzielt. Insider sprechen von einem "enttäuschenden" Ergebnis, das dem Unternehmen jedoch helfen werde, seine künftigen Ziele zu erreichen. Zu den Eigentümern der alten Kodak-Panente gehören nun auch Amazon, Facebook, Samsung und Adobe. Das Konsortium wird angeführt vom Patentverwerter Intellectual Ventures, der auch für die Vermarktung der Patentrechte zuständig ist. Er wird wohl versuchen, das Patent zu verkaufen, möglichst hohe Gewinne zu erzielen und so den Bietern das entsprechende Geld verdienen.
Mit dem Verkauf der Patente war nun der Weg frei, ein neues Unternehmen im Bereich der Fotografie zu gründen. Im September 2013 entstand in diesem Zusammenhang das neue britische Unternehmen Kodak-Alaris mit Sitz in London. Im Zuge dieser Übernahme konnten 4.700 Mitarbeiter aus über 30 Ländern in das neue Unternehmen integriert werden. Zu den Produkten bei Kodak-Alaris gehören neben Fotofilmen und Fotopapier auch Einwegkameras und Fotodrucker. Dokumentenscanner, Scansoftware und Minilabore sind weitere Produkte, die Kunden bei Bedarf nutzen können. In Deutschland ist das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart vertreten und wird hier weitere neue Technologien entwickeln. Mit dem Verkauf der Patentrechte war es somit zwar nicht möglich, das Unternehmen zu retten, wohl aber den Start in ein neues Unternehmen zu fördern.