Aufgrund der aktuell niedrigen Zinsen kann es für Kreditnehmer mit Altkrediten durchaus sinnvoll sein, eine Umschuldung anzustreben. Hierbei wird dann der bestehende Kredit durch ein neues Darlehen abgelöst. Ob dies im Einzelfall sinnvoll ist, muss allerdings individuell geprüft werden. Hier können sie sich über die möglichkeiten Informieren.
Seit dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise haben die Notenbanken rund um den Globus die Leitzinsen deutlich gesenkt. Auch die Banken haben reagiert und die Konditionen für ihre Darlehen entsprechend reduziert. Sowohl Ratenkredite wie auch Baufinanzierungsdarlehen können hier mittlerweile oft viele Prozentpunkte günstiger abgeschlossen werden. Menschen mit bestehenden Altkrediten stellen sich daher oft die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, das bestehende Darlehen durch die Aufnahme eines neuen Kredites abzulösen. Eine solche Umschuldung kann je nach Restschuld und Kreditlaufzeit einige hundert Euro einsparen helfen. Voraussetzung ist jedoch, dass tatsächlich ein günstigerer Kredit gefunden wird. Dies ist aufgrund der aktuell bonitätsabhängigen Konditionen gar nicht mal so einfach.
Die meisten Banken, die aktuell Ratenkredite oder Baufinanzierungsdarlehen vergeben, nutzen die bonitätsabhängige Zinsberechnung. Anhand der Einkommens- und Vermögensverhältnisse sowie der Schufa Daten wird ein Rating erstellt, welches Werte zwischen eins bis sechs aufweist. Schuldner mit einem Rating von eins weisen eine einwandfreie Bonität auf, bei Werten zwischen vier bis sechs ist die Kreditwürdigkeit bereits deutlich eingeschränkt. Da die Risiken für einen Kreditausfall bei negativen Bonitäten wesentlich höher sind und die Bank so entsprechende Rücklagen bilden muss, wird ein Zinsaufschlag als Risikoaufschlag erhoben. Dieser ist umso größer, je schlechter die Bonität ermittelt wird. Für Kreditnehmer bedeutet dies, dass trotz gesunkenem Zinsniveau nicht unbedingt ein günstigeres Darlehen verfügbar ist. Hier lohnt es sich, individuelle Kreditvergleiche durchzuführen, um das beste Angebot zu finden.
Auch dann, wenn ein günstiges Darlehen gefunden wurde, ist eine Kreditumschuldung noch nicht ohne Weiteres möglich. Schließlich müssen Kündigungsfristen für die bestehenden Schulden beachtet werden. Welche Fristen dies im Einzelnen sind, ist im Darlehensvertrag zu finden. Bei Ratenkrediten gilt vielfach eine Frist von drei Monaten, die entsprechend beachtet werden muss. Bei Baufinanzierungsdarlehen hingegen ist eine Kündigung oft nur am Ende der Zinsbindung oder aber nach Ablauf von zehn Jahren möglich. Wer vorzeitig aus den Verträgen entlassen werden möchte, muss sich auf Strafzinsen seitens der Banken einstellen. Solche Vorfälligkeitsgebühren sollen den entgangenen Gewinn der Banken ausgleichen und können je nach Kreditart einige hundert oder sogar tausend Euro betragen. Bevor also eine Kündigung ausgesprochen oder die Kreditablösung vereinbart wird, sollte dieser Fakt geklärt werden. Auf Wunsch berechnen die Banken die Vorfälligkeitskosten und bieten so eine Entscheidungsgrundlage.