Kaufnebenkosten beim Immobilienkauf – Höhe, Berechnung & Beispiele
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Lexikon Baufinanzierung
Kaufnebenkosten – alle Zusatzkosten beim Immobilienkauf im Blick
Zu den Kaufnebenkosten gehören nicht nur Grunderwerbsteuer,
Notar & Grundbuch und Maklercourtage. Auch die Eintragung der
Grundschuld sowie weitere Gebühren schlagen zu Buche – schnell kommen
10 % und mehr des Kaufpreises zusammen.
Alle wichtigen Posten der Kaufnebenkosten im Überblick
Typische Prozentwerte für Haus- & Wohnungskauf
Tipps, wie du Nebenkosten realistisch planst und optimierst
Den größten Anteil an den Kaufnebenkosten hat meist die
Grunderwerbsteuer. Sie wird auf den Kaufpreis erhoben und ist je nach
Bundesland unterschiedlich hoch.
Hinzu kommen Notarkosten für die Beurkundung des Kaufvertrags und
Grundbuchgebühren für die Umschreibung des Eigentums im
Grundbuch. Diese sind im Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG)
geregelt und machen zusammen meist rund 1,5–2 % des Kaufpreises aus.
Wenn ein Makler eingeschaltet ist, fällt zusätzlich eine
Maklercourtage an. Seit der gesetzlichen Neuregelung teilen sich Käufer
und Verkäufer bei vielen Wohnimmobilien die Provision – meist liegt der Käuferanteil bei
maximal 50 % der Gesamtcourtage.
Für die Finanzierung wird oft eine Grundschuld eingetragen. Die Kosten
für die Grundschuldbestellung beim Notar und die Eintragung im Grundbuch zählen ebenfalls zu
den Kaufnebenkosten.
Weitere mögliche Kostenpositionen sind Gutachterhonorare, Vermessung oder Bereitstellungszinsen.
Diese solltest du in deiner Checkliste und Haushaltsplanung berücksichtigen.
Planung & Finanzierung
Kaufnebenkosten realistisch berechnen
Als Faustregel kannst du für eine erste Planung mit 10–12 % des Kaufpreises
als Kaufnebenkosten rechnen – in manchen Bundesländern und mit Makler kann es auch mehr sein.
Ein Beispiel: Bei einem Kaufpreis von 400.000 € ergeben sich je nach Bundesland,
Courtage und Finanzierung leicht 40.000–50.000 € an Nebenkosten.
Ideal ist es, wenn du Kaufnebenkosten aus Eigenkapital zahlst. Viele Banken sehen
es kritisch, wenn Nebenkosten mitfinanziert werden. Einen Überblick über die Gesamtsituation liefert
dir der Baufinanzierungsrechner.
Sparpotenzial & Förderungen
Wo kannst du bei Kaufnebenkosten sparen?
An Steuern und Gebühren lässt sich wenig drehen – aber bei Maklercourtage und
struktureller Planung gibt es Spielräume:
Immobilien ohne Maklerprovision suchen oder Courtage verhandeln.
Frühzeitig Angebote für Notar, Finanzierung und Gutachter vergleichen.
Wichtig: Spare nicht an der falschen Stelle. Seriöse Beratung und saubere Verträge sind beim
Immobilienkauf wichtiger als der letzte Prozentpunkt Ersparnis.
Häufige Fragen zu Kaufnebenkosten – kurz & verständlich
Was gehört alles zu den Kaufnebenkosten beim Hauskauf?
Zu den wichtigsten Kaufnebenkosten gehören Grunderwerbsteuer,
Notar- und Grundbuchkosten, Maklercourtage (falls ein Makler beteiligt ist),
Kosten für die Eintragung der Grundschuld sowie ggf. Gutachter-, Vermessungs-
und Finanzierungsnebenkosten.
Wie hoch sind die Kaufnebenkosten beim Immobilienkauf?
Je nach Bundesland und Maklercourtage solltest du für Kaufnebenkosten meist
8–15 % des Kaufpreises einplanen. In vielen Fällen ist ein Richtwert von
rund 10–12 % realistisch.
Wie berechnet man Kaufnebenkosten?
Die einzelnen Positionen werden prozentual vom Kaufpreis berechnet. Du addierst den Satz der
Grunderwerbsteuer, die typischen Prozentsätze für
Notar & Grundbuch, die vereinbarte Maklercourtage und die Kosten für
die Grundschuld. Zusammen ergibt sich dein individueller Prozentsatz.
Wer zahlt die Kaufnebenkosten – Käufer oder Verkäufer?
In Deutschland trägt überwiegend der Käufer die Kaufnebenkosten. Nur bei der
Maklercourtage ist seit der gesetzlichen Neuregelung bei vielen Wohnimmobilien eine Aufteilung
zwischen Käufer und Verkäufer vorgeschrieben.
Wie hoch sind Kaufnebenkosten ohne Makler?
Wenn kein Makler beteiligt ist, entfallen die Courtagekosten. Dann bewegen sich die
Kaufnebenkosten – je nach Bundesland – häufig im Bereich von 5–8 % des
Kaufpreises (Grunderwerbsteuer plus Notar- und Grundbuchkosten sowie Grundschuld).
Welche Kaufnebenkosten sind steuerlich absetzbar?
Bei selbstgenutzten Immobilien sind die meisten Kaufnebenkosten steuerlich nicht absetzbar.
Bei vermieteten Objekten können viele Kosten – z. B. Notar, Grundbuch, Makler – in der
Regel als Anschaffungsnebenkosten behandelt und steuerlich berücksichtigt
werden. Im Zweifel unterstützt dich ein Steuerberater.
Gehört die Grundschuld zu den Kaufnebenkosten?
Die Kosten für die Bestellung und Eintragung der Grundschuld zählen meist
zu den Kaufnebenkosten oder Finanzierungskosten. Sie fallen zusätzlich zu Kaufpreis,
Grunderwerbsteuer und Notar-/Grundbuchgebühren an.